Bremervörde (fb). Sie wurden vor fast genau einem Jahr gegründet, um dem demografischen Wandel in den Feuerwehren entgegen zu treten: die Gruppen der Stadt-Kinderfeuerwehr Bremervörde. Nach einem Jahr lässt sich bereits ein überaus positives Fazit ziehen und lässt alle Führungskräfte hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.
Neeske, Collin, Elea, Justin oder auch Jonte, Tom, Marlon und viele andere Kids sind seit einem Jahr Mitglieder in der Stadt-Kinderfeuerwehr Bremervörde und gehen mit viel Spaß regelmäßig zu den Diensten in den Gruppen der Löschbande (Elm), Feuervögel und Feuersalamander (beide Bremervörde) oder auch zu der Gruppe in Nieder Ochtenhausen.
Bild: Kinderfeuerwehr Bremervörde Gruppe Feuervögel
Alle Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren werden spielerisch an die Aufgaben der Jugendfeuerwehr und später an die aktiven Feuerwehren herangeführt. Die Brandschutzerziehung spielt dabei eine große Rolle. Aber auch Teamfähigkeit ist gefragt, denn ohne dem geht es in der Feuerwehr nun einmal nicht.
Jetzt, nach fast genau einem Jahr nach der Gründung, können alle Verantwortlichen ein überaus positives Fazit ziehen. „Denn mittlerweile haben wir vier Kinderfeuerwehr-Gruppen auf Stadtebene mit etwa 41 Jungen und 14 Mädchen. Mehr geht nicht“, zeigt sich Stadtjugendfeuerwehrwart Holger Burfeindt sehr zufrieden mit der Mitgliederentwicklung seit dem Start im letzten Jahr.
Bild: Kinderfeuerwehr Bremervörde Gruppe Feuersalamander
Überaus erfreulich wertet Holger Burfeindt auch die Tatsache, „das jetzt die ersten sieben Mitglieder aus der Kinderfeuerwehr in die Jugendfeuerwehr übernommen werden können“.
Auch Stadtbrandmeister Rüdiger Naubert, der anfänglich noch Bedenken hatte, ob die Feuerwehr in der Lage ist, die Kinder so zu betreuen, wie es gefordert wird, freut sich heute über den regen Zuspruch, den alle Gruppen in Elm, Bremervörde und Nieder Ochtenhausen haben.
„Das die Kinderfeuerwehr in so kurzer Zeit so erfolgreich gestartet ist, hätte ich niemals gedacht“, so Naubert. Bremervördes Stadtbrandmeister sieht sich damit auch bestätigt, das die Zukunft in den Jugendfeuerwehren und damit auch in den Feuerwehren durch die Gründung der Kinderfeuerwehren langfristig gesichert ist. Und damit auch der demografische Wandel in den Feuerwehren aufgehalten werden kann.
Für Nils Schwarz, Leiter der Arbeitsgruppe Stadt-Kinderfeuerwehr, kommt noch ein weiterer wichtiger Aspekt hinzu. Seiner Meinung nach können in den Kinderfeuerwehren jetzt auch die Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren für die Nachwuchsarbeit in der Feuerwehr begeistert werden. Bisher konnten nur Jungen und Mädchen ab 10 Jahren in die Jugendfeuerwehr eintreten.
Für Kreisjugendfeuerwehrwart Volker Jungen liegt der Erfolg der Bremervörder Stadt-Kinderfeuerwehr aber vor allem an dem Engagement der Betreuer. „Sie investieren viel Arbeit und Freizeit und damit in die Zukunft unserer Feuerwehren“, so Jungen.
Weitere zwei Gruppen stehen im Landkreis Rotenburg kurz vor der Gründung und auch die Stadt Stade hat kürzlich eine Gruppe gegründet. „Das zeigt, wie wichtig die Kinderfeuerwehren sind und das alle Verantwortlichen den Bedarf erkannt haben“, so der Kreisjugendfeuerwehrwart.
Das Problem, so Jungen, ist aber auch, ehrenamtliches Personal zu finden, das bereit ist, Verantwortung zu übernehmen. Mittlerweile wurde erkannt, das man ein Betreuerteam von drei Personen braucht, um maximal 15 Kinder in der Gruppe zu betreuen.
Und das die Kinder mit Feuer und Flamme dabei sind, zeigt auch der erste Wettbewerb, der kürzlich in Elm stattfand, wo neben dem Kinderflämmchen eins auch das Flämmchen zwei verliehen werden konnten, wie Christina Kohrs, Fachbereichsleiterin der Stadt-Kinderfeuerwehr Bremervörde, betonte.
„Wir hatten in dem einem Jahr viele Highlights, die wir mit den Kindern erlebt hatten“, erklärt Christina Kohrs. Und viele weitere sollen noch folgen, so eine Wiederholung des Wettbewerbs in Elm, das nicht nur den Kids sondern auch zahlreichen Eltern viel Spaß gemacht hat.
Aber erst einmal nehmen die Betreuer der Stadt-Kinderfeuerwehr Bremervörde an einer Fortbildung teil, „um für 2016 viele neue und tolle Ideen in unsere Dienste einfließen zu lassen“, erklärt Christina Kohrs.
Bild: Kinderfeuerwehr Nieder Ochtenhausen
Betreuer Thomas Hechler (rechts) engagiert sich neben seiner Tätigkeit als Stellvertretender Ortsbrandmeister in Nieder Ochtenhausen auch ehrenamtlich um die Kinderfeuerwehr.
Text und Bild: Frank Bartmann